Sonntag, 28. August 2016

Hüftgelenksdysplasie (HD) beim Hund

Vorkommen:

HD kann bei mittleren oder großen Hunderassen vorkommen. Eine Reduzierung der Krankheit konnte durch züchterische Maßnahmen zwar schon erreicht werden, aber die Häufigkeit ist trotz allem noch als "hoch" einzustufen.

Ursachen:

Als Ursache liegt eine vererbbare Fehlentwicklung der Hüftgelenke zugrunde. Bei diesem Krankheitsbild entwickeln sich einerseits die Gelenkspfanne, andererseits die Gelenkskugel nicht voll.

Dadurch entsteht ein lockeres Gelenk, was nicht voll belastbar ist. Entzündungen sind die Folge, die zu einer Arthrose führen können.

Die Problematik ist erkennbar im Alter von 4 bis 5 Monaten.

Die Tiere brauchen eine Dauertherapie.


Symptome:
  • Der Hund möchte nicht mehr weit laufen.
  • Die Schmerzen bei Spaziergängen nehmen zu.
  • Der Hund setzt sich häufiger hin.
  • Der Hund schreit beim Spielen zeitweise auf.
  • Der Gang mit den Hinterbeinen ist nicht stabil.
  • Der Hund schreit auf beim Zurückziehen oder beim seitlich nach oben Beugen der Hinterbeine.
  • Der Tierhalter hört ein Gelenkknischen.
Diagnosestellung:
  • Anamnese
  • körperliche Untersuchung
  • Lahmheitsuntersuchung in regelmässigen Abständen
  • Röntgen (durch Tierarzt !)
Therapieziele

Bevor man zur Therapie kommt, muß man sich Therapieziele formulieren. Bei HD könnte das sein:
  • Schmerzlinderung / Schmerzfreiheit
  • Tonusnormalisierung → Wärme, Massage
  • Durchblutungsförderung → chronisch Wärme, akut Kälte
  • Lockerung der Muskulatur → Wärme, Massage
  • Mobilisation des Hundes → Gangschulung, Schwimmen
  • Kräftigung → Isometrie
Wichtig zu wissen: Wir können HD nicht heilen, nur lindern ! 

Therapie:

a) Chirurgischer Ansatz (nur durch Tierarzt)
  • künstliche Hüftgelenke
b) Naturheilkundliche Ansätze:

Homöopathie

Die Homöopathie bietet bei leichter bis mittelgradiger HD wärend der Entwicklung eine gute Alternative. Eingesetzt werden häufig diese Mittel:
  • Osteoheel®-Tabletten
  • Traumeel®-Tabletten
Heilklangtherapie

Die Heilklangtherapie bietet im Bereich der Schmerzlinderung eine sehr gute Unterstützung. 1 bis 2x in der Woche sollten die Behandlungen erfolgen.

Osteopathie

Bietet ganz gute Ansätze, sollte aber von erfahrenen THPs durchgeführt werden.

Tierphysio. Anwendungen

Auch hier gibt es einige Möglichkeiten, die zum Einsatz kommen könnten:
  • Schmerzfreiheit herstellen, beispielsweise durch
    • Wärmeanwendungen durch den Besitzer (z. B. Kirschkernkissen, Rotlicht, "heisse Rolle") oder auch Kälteanwendung (z. B. "Eislolli", Coldpack)
    • Elektrotherapie (z. B. Magnetfeldtherapie, TENS,)
    • detonisierende Masagen
    • Osteopathie: myofasziales Release an der Muskulatur
  • Aktive und passive Bewegung
  • Gangschulung
  • ggf. schwimmen im Wasser (Hund sollte hierfür schmerzfrei sein)


© Nicole Müller