Mittwoch, 14. Dezember 2016

Erste Hilfe für Vögel (Einleitung)

Was ist "Erste Hilfe" ?

Erste Hilfe ist die Erstversorgung in einem Notfall, bis der Tierarzt eintrifft. Sie kann lebensrettend sein, sofern man sich Kenntnisse darüber angeeignet hat.

Allgemeine Gedanken ...
  • Wenn ein Notfall eingetreten ist, unbedingt Ruhe bewahren. Sie übertragen ihren emotionalen Stress auf ihr Tier. Tiere sind sehr feinfühlig. Unterschätzen Sie diesen Punkt niemals, so unglaublich dies nun auch für Sie klingen mag !
  • Erst Überblick verschaffen, dann handeln. Panik ist deplaziert.
  • Alle Dinge, die man zur Versorgung benötigt zurechtlegen, bevor man den Vogel in die Hand nimmt.
  • Alle Handgriffe sollten konzentriert und zügig ablaufen
  • Nach der Behandlung ist es notwendig den Vogel in eine warme, ruhige Umgebung zu "verlegen". Dafür eignet sich eine "Krankenbox", die man über den Fachhandel beziehen kann oder sich selber bastelt.
  • Wichtig ist eine gute "Krankenbeobachtung" ! Ggf. sollte man Auffälligkeiten mit Uhrzeit notieren.
  • Tierheilpraktiker oder Tierarzt, wenn notwendig verständigen. Die Telefonnummer sollte immer im Erste-Hilfe-Kasten liegen, damit nicht unnötig Zeit verschwendet wird.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen sollen wirklich nur die Erstversorgung bleiben. Selbsttherapieren und / oder Experimentieren ohne genaue medizinische Kenntnisse kosten unnötig Zeit und verschlechtern die Heilungs- oder / und Überlebenschance des Vogels. Wer sein Tier liebt und es als Lebewesen akzeptiert, der sollte die Kosten für die Behandlung durch medizinisches Fachpersonal erst an letzter Stelle ansiedeln (auch wenn's schwerfällt, zum Beispiel bei HartzIV).
  • Wenn trotz allem Dein Vogel stirbt, dann mache Dir keinen Vorwurf. Du hast bestimmt alles versucht. "Jede Erste Hilfe ist besser als gar keine", hat mal ein kluger Mann in meiner Ausbildung bei der Human-Erste-Hilfe gesagt. Ich bin der festen Überzeugung, daß das auch hier gilt.
  • In manchen Fällen ist es vielleicht besser den Vogel in Würde "gehen" zu lassen (damit ist jedoch keine "Sterbehilfe"  gemeint), wenn man weiß, daß das weitere Leben eine Qual bedeuten würde. Auch ein Tier hat eine Würde. Diese Entscheidung ist wahrscheinlich die schwerste, wenn man ein Tier sehr liebt, aber die moralisch richtige - Wobei man darüber auch streiten kann. Dies ist eine Sache der Ethik. Ich möchte darauf hinweisen, daß dies meine persönliche Meinung ist.
  • Sterbehilfe durch Einschläfern  . . . wenn man sich dazu entscheidet dann
    • selber das Tier zum Tierarzt bringen
    • das Tier zur Ruhe kommen lassen
    • bei dem Tier bleiben
    • Alternative zur "kalten" Praxisumgebung: Tier in seiner gewohnten Umgebung einschläfern lassen. So etwas muß natürlich mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Ob dieser sich darauf einläßt, ist eine andere Sache.

Ende Teil 1

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© Nicole Müller

Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information. Er dient nicht der Erteilung medizinischer Ratschläge, als medizinische Anweisungen, oder als Aufruf zur Selbstbehandlung! Ich übernehme keinerlei Gewähr für die Richtigkeit meiner Angaben, die Nutzung erfolgt ohne Haftung und Gewähr auf Vermögens-, Sach-, Gesundheitsschäden oder sonstige Schäden.