Dienstag, 22. November 2016

Aspergillose

Allgemeines:

Aspergillose ist, um es salopp zu erklären, ein Schimmelpilzbefall der Lunge. Die Krankheit ist also genau genommen eine Infektion durch Schimmelpilze der Schlauchpilz-Gattung Aspergillus, zumeist Aspergillus fumigatus.

Vorkommen:

Meistens sind Wellensittiche, Großsittiche und Papageien (insbesondere Beos) betroffen.

Ursachen (Auszug):
  • Verschimmeltes Futter
  • Erdnüsse (insbesondere mit Schale)
Symptome:
  • Häufiges Gähnen (!)
  • Würgen
  • Kropfentzündungen
  • schleimiger Mund
  • Durchfall
  • Atemprobleme
  • Schnupfen / Schnupfensymptomatig
  • aufgeplustertes Gefieder
  • Appetitmangel, und aufgrund Nahrungsverweigerung Gewichtsverlust und Schwäche
  • Apathie bis hin zur Lungenentzündung und Tod,
Die Symptome sind also sehr vielfältig. Diese Krankheit sollte man im Auge behalten.
Diagnosestellung:
  • Laboruntersuchung (Kropfabstrich -> Erregernachweis)
  • Endoskopie (beim Tierarzt)
  • Röntgen (beim Tierarzt)
Therapie - Schulmedizin:
  • Lamisil (Wirkstoff: Terbinafin) über die Nahrung
  • Inhalation von Imaverol (hemmt den Wachstum des Pilzes)
  • Inhalation von Lamisil
    • 2 Tabletten Lamisil in 250 ml Ringerlösung
    • Achtung: Lamisil ist bekannt dafür, dass die Leber geschädigt wird.
  • Nizoral
  • ggf. Gabe von Amynin
  • ggf. Gabe von Vitamin A
Sonstige Therapiekonzepte:

Möglichkeit 1:

Pilztherapie 0,5 ml 1 X tgl. Hepar compositum direkt in den Schnabel geben, ausserdem 200 ml Trinkwasser anreichern mit 4 ml Volamin, einem Vitaminpräperat (z. B. 1 Messlöffel "Prime") und 1 gestrichenen Teelöffel Traubenzucker

Therapieansätze Naturheilkunde:

1. Allgemeines:

a) Stärkung des Immunsystems
Das Immunsystem ist geschwächt, das bedeutet, dass ich hier auch einen großen Wert drauf legen muß. Zusätzliche Erkrankungen sind in dieser Situation alles andere als gut und wünschenswert. Man könnte ggf. ein Ergänzungsfutter oder ein Ergänzungspräparat andenken. Ggf. auch Echinacea.

b) Ernährung
Die Ernährung sollte auch optimiert sein. In den Futtermischungen sind meistens noch Erdnüsse und andere, die oftmals mit Pilzsporen belastet sind. Man sollte also eine Futtermischung entsprechend der Vögel zusammenstellen. Die Zugaben von Obst, Gemüse etc. ist wünschenswert.

2. Aromatherapie

Man nimmt eine Duftlampe und gibt da je 2 Tropfen (max. 3 Tropfen) der folgenden Öle hinein:
  • Eucalyptus globulus (Eukalyptus)
  • Pinus mugo (Bergkiefer)
  • Mentha piperita (Pfefferminzöl)
  • Cinnamomum camphora (Kampferlorber)
Die Duftlampe stellt man in die Nähe des Käfigs. Wichtig ist, dass man trotz Duftlampe das Zimmer regelmäßig durchlüften muß, denn auch "frische Luft" ist hier besonders wichtig. Keine Zugluft !!

2. Phytotherapie:

Die angegriffene Lunge kann man zusätzlich stärken mit einer Teemischung. Mein Rezept für 100g Teemischung ist folgendes, wobei dies nur ein Vorschlag ist:
  • 30g Herba Pulmonariae (Lungenkraut)
  • 30g Herba Serpylli (Quendelkraut)
  • 10g Bellis perennis (Gänseblümchen)
  • 20g Folia Plantaginis (Spitzwegerich)
  • 10g Flores Verbasci (Wollblumen)
Teemischungen müssen immer auf den Vogel abgestimmt werden.

3. Akupunkturkraulen

Als unterstützende Massnahme könnte man auch Akupressur-Kraulen andenken. Das kann der Halter / die Halterin beim Spielen ganz nebenbei machen. Der Fokus sind dann die Energiepunkte R6 (Neurovaskulärer Lungenpunkt, der etwa in der Kopfmitte liegt), Di20 (oberhalb der Nasenlöcher), "Bafeng" (an den Füssen), Ni3 (am Fußgelenk) und der MP10 (innen am Knie). Damit wird die Lunge und auch der Darm etwas gestärkt.

4. Physiotherapie

a) Inhalation mit Dampfbäder
Man stellt einen Kochtopf mit kochendem Wasser, indem Kamillekräuter gekocht wurden, neben den Käfig. Dieser wird mit einem Saunatuch abgedeckt. Da dies eine Stressituation darstellt, sollte der Halter mit unter das Tuch gehen, um das Tier zu beruhigen. Das Dampfbad nicht länger als 5 bis 10 Minuten.

b) Rotlicht
Bei schwachen Tieren empfiehlt sich Rotlicht. Man stellt das Licht jedoch so auf, dass sich der Vogel selbst aussuchen kann, ob er lieber Wärme oder Kälte möchte.

Prognose:

Bei Aspergillose ist es meistens so, dass eine Heilung unmöglich ist. Meist sind auf dem Röntgenbild im fortgeschrittenem Stadium Veränderungen zu sehen in der Lunge. Das bedeutet, dass man lediglich eine Linderung anstreben kann.

Diese Krankheit ist eine der häufigsten Todesursachen bei Papageien.

Prophylaxe:
  • Haltungsparameter optimieren
  • Gefahrenquelle ausschalten
  • peinlichste Hygiene im Vogelkäftig

© Nicole Müller

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