Freitag, 22. Juli 2016

Krummschnäbel - Auffälligkeiten bei kranken Tieren ?

Man sagt, dass ein Sittich oder Papagei oftmals Krankheiten bis zum Schluß verbirgt, um sich den Schutz innerhalb des Schwarmes zu sichern. Dies trifft jedoch nicht auf alle Tiere zu, denn auch dieses Verhalten ist von ein paar Faktoren abhängig, die man allzuleicht unter den Teppich kehrt. Hierzu gehören:
  • Jeder Vogel hat seine eigene Persönlichkeit. Es gibt unter den Vögel ebenso wie bei uns Menschen verschiedene Charaktere (lebhaft, feinfühlig, Einzelgänger, scheue, selbstbewusst, willensstark, introvertiert etc.). Somit zeigt er uns, wenn es ihm schlecht geht oder aber er zeigt es nicht. Manche Vögel zeigen grundsätzlich nicht, dass es ihnen schlecht geht.
  • Handelt es sich um einen Vogel, der eine „Nachzucht“ ist oder um einen „Wildfang“ ? Ist es eine „Mutation“ oder ein „Wildfarbener“ ? Etc. Je nachdem, wie domestiziert eine Art ist, gibt es auch Unterschiede.
Wenn man seine/n Vogel/Vögel gut beobachtet, kann es gut sein, dass wir Symptome oder Auffälligkeiten beobachten können. Dazu gehören:

1. Auffälligkeiten,  psychischer Ebene, die auf Krankheiten hindeuten können:
  • „fehlerhaftes“ Gefieder (nicht glatt, nicht glänzend, nicht farbenprächtig, nicht lückenlos etc.)
  • Übertriebene Gefiederpflege (z. B. aufgrund einer Neurose)
  • Neurotisches Schreien
  • Stereotypisches Verhalten
  • Soziale Spannungen (z.B. aufgrund Fehlprägung)
  • „Luftschlucken“ aufgrund Langeweile
  • Exzessiver Fütterungstrieb eines unpassenden Spielzeugs (Plastikvogel, Spiegel) aufgrund mangelndem Partner z. B. bei (zahmen) Wellensittichen
  • Fehlprägung – Vogel akzeptiert keinen Partner, nur den Menschen
  • Aggressivität
  • Andauerndes Bettelgehabe

2. Auffälligkeiten auf körperlicher Ebene, die auf Krankheit hindeuten können:
  • „fehlerhaftes“ Gefieder (nicht glatt, nicht glänzend, nicht farbenprächtig, nicht lückenlos, nicht „gepflegt“ etc.)
  • Übertriebene Gefiederpflege (z. B. aufgrund Juckreiz)
  • Aufgeplustertes Gefieder
  • Verschmiertes Gefieder
  • Apathisches Verhalten
  • Auffallend unruhiges Verhalten (eher selten)
  • Kaum bis kein Appetit, auch nicht auf ein Leckerbissen
  • Gesteigertes Schlafverhalten
  • Ein kranker Papagei sitzt oft mit beiden Beinen auf der Stange
  • Verändeter Kot (zu weich, zu hart, zu flüssig, übel riechend etc.)
  • Ggf. Atembeschwerden
  • Schonstellung des Körpers oder Körperteile
  • Trüb, leicht geschlossene Augen
  • Ggf. „tränende“ Augen
  • Auffällige Müdigkeit
  • Schwanzwippen
  • Schluckbeschwerden
Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wenn Sie Auffälligkeiten im Verhalten Ihres Vogels festellen, sollten Sie nicht lange zögern, einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker aufzusuchen.

© Nicole Müller, 2013